Eisenhower-Prinzip
Das Eisenhower-Prinzip ist eine Zeitmanagement-Methode zur Priorisierung von Aufgaben nach den Dimensionen "Wichtigkeit" und "Dringlichkeit".
Benannt nach US-Präsident Dwight D. Eisenhower, hilft die Matrix zu entscheiden, was sofort getan, geplant, delegiert oder ignoriert werden sollte.
| Dringlichkeit | Wichtig | Nicht wichtig |
|---|---|---|
| Dringend | Q1: Sofort machen Krisen, Deadlines, Notfälle |
Q2: Delegieren Unterbrechungen, manche Meetings |
| Nicht dringend | Q3: Terminieren Planung, Entwicklung, Beziehungen |
Q4: Eliminieren Zeitfresser, Ablenkungen |
Quadrant 1: Sofort machen (Dringend + Wichtig)
Charakteristika:
- Erfordert sofortige Aufmerksamkeit
- Hoher Impact bei Nichtbehandlung
- Stressig
IT-Beispiele:
Dauerhaft in Q1 zu arbeiten führt zu Burnout. Ziel: Mehr Zeit in Q2 investieren (Prävention).
Quadrant 2: Terminieren (Nicht dringend + Wichtig)
Charakteristika:
- Langfristig wertvoll
- Keine unmittelbare Deadline
- Proaktiv statt reaktiv
IT-Beispiele:
- Problem Management - Root Cause Analysis
- Strategische Planung (Service Strategy)
- Capacity Management und Kapazitätsplanung
- Team-Schulungen und Weiterbildung
- Prozessverbesserungen
- Dokumentation aktualisieren
Quadrant 3: Delegieren (Dringend + Nicht wichtig)
Charakteristika:
- Scheint dringend, aber wenig Impact
- Oft Aufgaben für andere Menschen
IT-Beispiele:
- Routine-Anfragen an First-Level-Support delegieren
- Standard Incidents mit Chat-Bot automatisieren
- Meetings, die andere führen können
- Reporting-Aufgaben automatisieren
Viele Q3-Aufgaben können automatisiert oder an Tools/Junior-Mitarbeiter delegiert werden.
Quadrant 4: Eliminieren (Nicht dringend + Nicht wichtig)
Charakteristika:
- Weder dringend noch wichtig
- Ablenkungen und Prokrastination
Beispiele:
- Endloses E-Mail-Checken
- Unnötige Meetings
- Social Media während Arbeitszeit
- Überflüssige Reports lesen
Diese Aktivitäten bewusst reduzieren oder komplett streichen.
Anwendung im IT-Support
| Kategorie | Beispiel | Quadrant | Aktion |
|---|---|---|---|
| Kritischer Incident | Alle Server down | Q1 | Sofort bearbeiten |
| Proaktive Wartung | USV-Batterien tauschen | Q2 | Terminieren |
| Standard-Request | Passwort zurücksetzen | Q3 | An First-Level-Support |
| Low-Priority-Ticket | Kosmetischer UI-Fehler | Q4 | Backlog oder ablehnen |
Das Eisenhower-Prinzip ergänzt die ITIL-Priorisierung in Incident Management:
- Dringlichkeit - Wie schnell muss es gelöst werden?
- Impact - Wie viele sind betroffen? (≈ Wichtigkeit)
Persönliche Produktivität
- Morgens Q2-Zeit blocken - Vor Krisen/E-Mails
- Q1 minimieren - Durch Q2-Investition
- Q3 delegieren - Nicht alles selbst machen
- Q4 eliminieren - Bewusst "Nein" sagen
- Wöchentliche Review - Wo verbringst du Zeit?
- Eisenhower: Priorisierung von Aufgaben
- RACI-Matrix: Verantwortlichkeiten klären
Beide ergänzen sich gut!