Linux Grundlage
Linux Grundlagen
Linux ist ein freies, mehrbenutzerfähiges Betriebssystem, das auf Unix basiert und unter der GNU GPL steht.
Warum Linux lernen? Weil es auf den meisten Servern läuft und du als IT-ler früher oder später damit konfrontiert wirst. Plus: Es ist kostenlos! 😉
Was ist Linux?
Die drei wichtigsten Eigenschaften:
- Quellcode ist offen zugänglich
- Jeder kann sein eigenes Linux basteln
- Community-Entwicklung möglich
- Mehrere User können gleichzeitig arbeiten
- Im Gegensatz zu Windows (zumindest früher)
- Perfekt für Server-Umgebungen
- Keine Lizenzkosten für das OS selbst
- Support, Handbücher etc. können Geld kosten
- Ideal für Unternehmen = weniger Ausgaben
GNU GPL - General Public License
Die GPL sorgt dafür, dass Linux frei bleibt.
- Sammlung von über 380 freien Tools
- Alternative zu proprietärem Unix
- Tools sind Unix-ähnlich aber frei von Unix-Code
Die 4 Freiheiten der GPL:
- Nutzen des Programms
- Untersuchen/Studieren des Codes
- Teilen/Weitergeben des Programms
- Ändern des Programms
Geschichte von Linux
Der Weg zu Linux:
Unix (1970er) → BSD (1980er) → MINIX (1987) → Linux (1991)
Spoiler: Es wurde doch etwas größer 😄
Interessante Facts:
- Ursprünglich sollte es FREAX heißen (Freak + Free + Unix)
- Der Server-Admin fand den Namen doof
- Nannte den Upload-Bereich einfach "Linux" (Arbeitstitel)
- So blieb es dabei
Die wichtigsten Linux-Distributionen
Eine Distribution = Linux-Kernel + Software-Paket + Paketmanager + GUI
Für Einsteiger:
Distribution | Eigenschaften | Einsatzgebiet |
---|---|---|
Ubuntu | Benutzerfreundlich, viel Software | Desktop + Server |
Linux Mint | Sehr Windows-ähnlich | Desktop für Umsteiger |
openSUSE | Früher sehr beliebt | Enterprise |
Für Profis:
Distribution | Eigenschaften | Einsatzgebiet |
---|---|---|
Debian | Sehr stabil, Basis für viele andere | Server, Professional |
Arch Linux | Minimalistisch, für Experten | Enthusiasten |
LFS (Linux from Scratch) | Hardcore-Version aus Quellcode | Lernzwecke |
- Desktop: Linux Mint (Windows-ähnlich)
- Server: Ubuntu Server (gut dokumentiert)
- Lernen: Debian (stabil, weit verbreitet)
Shell & Navigation
Die Shell ist deine Kommandozentrale - hier passiert die echte Linux-Magie!
Grundlegende Befehle:
pwd # Wo bin ich? (print working directory)
cd /pfad/zum/ziel # Wechsle Verzeichnis (absolut)
cd ordner # Wechsle Verzeichnis (relativ)
cd ~ # Zurück ins Home-Verzeichnis
cd .. # Eine Ebene hoch
ls # Was ist hier? (list)
su # Wechsle User (substitute user)
sudo # Führe als root aus
- Absolut:
/home/user/dokumente
(beginnt mit /) - Relativ:
dokumente/projekt
(von aktueller Position) - ~ = Home-Verzeichnis
- / = Root (Wurzel des Systems)
Root-User vs. normale User:
- UID: 0 (User-ID Null)
- Kann alles ändern/löschen
- Nicht für normale Arbeit gedacht!
- Daher: lieber
sudo
verwenden
Linux-Ordnerstruktur (FHS - Filesystem Hierarchy Standard)
Alles in Linux ist eine Datei. Auch Hardware-Geräte!
Die wichtigsten Verzeichnisse:
Ordner | Zweck | Inhalt |
---|---|---|
/ |
Root - die Wurzel | Alles beginnt hier |
/bin |
Binaries | Programme für alle User (ls, cat, apt) |
/sbin |
System Binaries | Programme nur für Admins |
/etc |
Configuration | Alle Konfigurationsdateien |
/home |
User-Daten | Persönliche Ordner der Benutzer |
/var |
Variable Daten | Logs, temporäre Dateien |
/usr |
Unix System Resources | Geteilte Programme & Daten |
Besondere Ordner:
/dev
- Device Files Hier werden Hardware-Geräte als Dateien dargestellt:
/dev/null
= Mülleimer (alles verschwindet)/dev/zero
= Unendliche Nullen/dev/random
= Zufallsdaten/dev/lp0
= Drucker (einfach Text reinschreiben = drucken!)
/proc
- Process Information
- Virtuelle Dateien über laufende Prozesse
- Einblick ins laufende System
/proc/sys
= Systemeinstellungen ändern
/tmp
- Temporary Files
- Hier dürfen alle User schreiben
- Wird bei Neustart oft geleert
- Perfekt für temporäre Dateien
Mount-Points:
Ordner | Zweck |
---|---|
/media |
USB-Sticks, CDs (permanent) |
/mnt |
Temporäres Mounten für Admins |
/media/usb-stick/
Wichtige Konzepte
Symbole & Links:
/bin
→/usr/bin
(Verknüpfung)- Wie Windows-Verknüpfungen, nur besser
- Ermöglichen Kompatibilität mit alten Unix-Programmen
Dateisystem-Philosophie:
- Hardware-Geräte
- Prozesse
- Netzwerk-Verbindungen
- Konfiguration
Das macht das System sehr einheitlich und vorhersagbar!
Linux heute
- Stabilität (Server laufen monatelang ohne Neustart)
- Sicherheit (weniger Malware, bessere Rechteverwaltung)
- Erweiterbarkeit (offener Quellcode)
- Keine Lizenzkosten
- Performance (läuft auch auf alter Hardware)
- Server: Dominiert den Markt (Apache, Nginx, Datenbanken)
- Embedded Systems: Router, Smart-TVs, Android
- Supercomputer: Fast alle laufen Linux
- Desktop: Wächst langsam aber stetig
Zusammenfassung
- Linux = freies, mehrbenutzerfähiges OS
- GPL sorgt für Freiheit der Software
- Distributionen = Linux + Software-Pakete
- Shell = mächtiges Kommando-Interface
- FHS = strukturierte Ordner-Hierarchie
- "Everything is a file" = Unix-Philosophie
- Ubuntu/Mint für Einsteiger
- Debian für Server
- Shell-Befehle:
pwd
,cd
,ls
,sudo
- Wichtige Ordner:
/
,/etc
,/home
,/var
Du kennst jetzt die Grundlagen! Als nächstes solltest du Linux Kommandos und Linux Benutzerrechte lernen.