Third-Level-Support
Third-Level-Support ist die höchste Eskalationsebene und umfasst Hersteller, Software-Entwickler und externe Spezialisten für extrem komplexe oder kritische Probleme.
Third-Level-Support wird nur bei Problemen einbezogen, die weder First-Level-Support noch Second-Level-Support lösen können.
- Softwarefehler analysieren (Bug-Fixing)
- Tiefe System-Diagnosen (Kernel, Core)
- Produkt-Patches entwickeln
- Kritische Sicherheitslücken schließen
- Hardware-Defekte auf Komponentenebene
- Komplexe Performance-Probleme
- Forschung und Entwicklung für Lösungen
Wer ist Third-Level?
- Hersteller-Support: Microsoft, Cisco, Oracle
- Software-Entwickler: Internes Dev-Team
- Hardware-Hersteller: Dell, HP, Cisco TAC
- Spezialisierte Consultants: Externe Experten
- Forschungs-Teams: R&D-Abteilungen
Third-Level arbeitet typischerweise nicht direkt mit End-Kunden, sondern über Second-Level-Support als Vermittler.
Eskalation an Level 3
Eskalation von Second-Level-Support erfolgt bei:
- Produktfehler (Software-Bugs)
- Unbekannte Hardware-Defekte
- Architektur-Probleme
- Hersteller-spezifisches Wissen benötigt
- Sicherheitskritische Vorfälle
- Major Incidents mit massivem Impact
Voraussetzung: Vollständige Dokumentation aller Diagnose-Schritte und Lösungsversuche
Arbeitsweise
1. Detaillierte Analyse des Problems
↓
2. Reproduktion in Testumgebung
↓
3. Code/System-Debugging
↓
4. Patch/Fix entwickeln
↓
5. Testing
↓
6. Release Management - Patch ausrollen
↓
7. Dokumentation und Knowledge Transfer
Third-Level schafft oft dauerhafte Lösungen:
- Software-Patches
- Produkt-Updates
- Konfigurationsänderungen
- Architektur-Verbesserungen
Integration mit ITSM
- Problem Management: Third-Level führt tiefe Root Cause Analysis durch
- Change Management: Patches werden über RFCs ausgerollt
- [[Release Management]]: Neue Software-Versionen
- Knowledge Management: Lösungen dokumentieren
Third-Level-Lösungen werden in KEDB dokumentiert, damit zukünftige Fälle schneller gelöst werden.
Kosten und Effizienz
Third-Level-Support ist sehr teuer:
- Hersteller-Support-Verträge (UC)
- Hochqualifizierte Spezialisten
- Zeitintensive Analysen
Ziel: Möglichst viele Probleme auf Level 1 und 2 lösen!
Durch gute Dokumentation, Knowledge Base und Schulungen können viele Level-3-Eskalationen vermieden werden.
Metriken
- Resolution Time: Oft Tage bis Wochen
- Patch Quality: Werden Bugs wirklich behoben?
- Knowledge Transfer: Werden Lower Levels geschult?
- Escalation Volume: Wie viele Fälle erreichen L3?
Third-Level-Experten sollten proaktiv:
- Produkt-Roadmaps beeinflussen
- Sicherheitspatches frühzeitig einspielen
- Architektur-Reviews durchführen
- Best Practices entwickeln